Sparer erleiden einen sehr hohen Kaufkraftverlust
Welche Alternativen zum klassischen Sparkonto gibt es? GELDPILOT24 im Interview mit Businesstalk-Magazin
22.09.2021Felix Schnella, einer unserer Experten für Kapitalanlagen bei GELDPILOT24, sprach mit Manuela Diehl vom Magazin Businesstalk am Kudamm über die Folgen von Inflation für die Sparer und welche Möglichkeiten es für Privatkunden gibt dem Verfall des Kaufkraft zu entkommen.
Manuela Diehl: Sparkonten werfen keine Erträge mehr ab und die Inflation mindert den Wert des Vermögens. Es stimmt sogar, dass die Inflation das Sparguthaben auffrisst. Welche Alternativen zum klassischen Sparkonto gibt es? Sind Geldinvestments noch eine probate Anlage?
Felix Schnella: Sparer erleiden in der Tat einen sehr hohen Kaufkraftverlust. Die Zinsen, falls noch welche gezahlt werden, liegen deutlich unter der Inflation, wodurch in Zukunft von dem Ersparten immer weniger gekauft werden kann. Bei vielen anderen Zinsprodukten sieht es ähnlich aus. Bei deutschen Staatsanleihen liegen die Renditen sogar im negativen Bereich. Und dann kommt die Entwertung durch die Inflation noch hinzu. Das Ziel von GELDPILOT24 ist eine ganzheitliche Finanzberatung. Und da spielen Spar- oder Girokonten auch eine Rolle. Immer wieder geht ein Haushaltsgerät kaputt oder es wird überraschend Geld für die Reparatur des Autos benötigt. Um in solchen Notfällen nicht auf die langfristigen Investitionen zurückgreifen zu müssen, empfehlen wir unseren Kundinnen und Kunden zwei bis drei Monatsgehälter so zu Seite legen, dass der Notgroschen schnell und sicher verfügbar ist. Eben auf Sparkonten oder auf dem Girokonto. Für den langfristigen Vermögensaufbau halten wir Geldinvestments in diesem Umfeld maximal als Beimischung für geeignet. Hier sollten die Kundinnen und Kunden Sachwerte, allem voran Aktienbasierte Anlagen, bevorzugen.
Manuela Diehl: Hat das Sparbuch auf ewige Zeiten ausgedient oder lohnt es sich noch auf steigende Zinsen zu hoffen?
Felix Schnella: Die Chancen, dass die Zinsen irgendwann wieder steigen, stehen nicht schlecht. Wir befinden uns im Moment auf der Null-Linie. Dass gerade private Kunden langfristig negative Zinsen tolerieren, halte ich für unwahrscheinlich. Irgendwann werden die Menschen anfangen Bargeld zu Hause zu horten. Dann wäre der Zins bei 0. Wobei natürlich das Risiko durch einen möglichen Verlust durch Diebstahl recht hoch wäre. Ein wesentlicher Punkt ist aber die Inflation. Langfristig sollten die Zinsen zumindest auf das Inflationsniveau steigen. Zumindest, wenn die Zentralbanken aus dem Rettungsmodus wieder aussteigen. Und hier sehen wir ja deutliche Impulse. Zurzeit haben wir in Deutschland hohe Inflationsraten aufgrund der Erhöhung der Abgaben für CO₂. Dieser Effekt sollte aber spätestens im kommenden Jahr auslaufen. Allerdings gibt es darüber hinaus, zurzeit, einige weitere Faktoren, die langfristig für höhere Inflationsraten sprechen. Wir sehen gerade weltweit steigende Preise für Rohstoffe und Lebensmittel. Dies ist zum einen aufgrund der Pandemie und damit einhergehenden Unregelmäßigkeiten in den Lieferketten, aber auch wegen einer weltweit steigenden Nachfrage aufgrund des durch Notenbanken in die Märkte gepumpten Geldes und steigendem Wohlstand in vielen Schwellenländern, insbesondere in Asien, allem voran in China. Mit steigender Inflation und der Reduktion der Unterstützungsmaßnahmen durch die Zentralbanken sind dann höhere Zinsen zu erwarten. Allerdings glaube ich nicht, dass die Zinsen deutlich höher als die Inflation sein werden.
Manuela Diehl: Welche Chancen gibt es, dem Kaufkraftverlust zu entkommen? Ist es noch möglich die Kaufkraft zu erhalten, selbst wenn man Geld zurücklegen will?
Felix Schnella: Für Geld, das kurzfristig verfügbar sein soll, ist es schwierig, dem Kaufkraftverlust zu entkommen. Hier gilt es, entweder den Kaufkraftverlust zu akzeptieren, oder in Wertpapiere zu investieren, die einen positiven Ertrag über Inflation erwarten lassen. Dies bedeutet aber immer, dass auch in gewissem Maß Kursschwankungen akzeptiert werden müssen. Ganz anders sieht ist die Situation jedoch beim langfristigen Vermögensaufbau. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten dem Kaufkraftverlust zu entkommen. Das Stichwort ist die Investition in Sachwerte, also in Aktien oder Immobilien. Auch wenn in vielen Regionen die Kaufpreise schon sehr hoch sind, sehen wir bei GELDPILOT24 in einigen Märkten und Regionen noch attraktive Chancen, entweder durch den direkten Erwerb oder aber auch über Fondslösungen. Der zweite große Alternative bietet der Aktienmarkt. Als Aktionär besitzt man einen Teil eines Unternehmens. Höhere Produktionskosten können in der Regel an die Kunden weitergegeben werden, insbesondere wenn alle Firmen einer Branche davon betroffen sind. Manche Firmen können sogar von steigender Inflation profitieren. Bei GELDPILOT24 setzen wird dabei auf verschiedene Investmentfonds. Entweder mit aktiv gemanagten Fonds oder durch ETFs. So ist es unseren Kundinnen und Kunden komfortabel möglich das Geld sogar weltweit zu investieren. Wie hoch der Handlungsbedarf hier ist, wird klar, wenn man sieht, dass immer noch knapp 40% des Geldvermögens der Deutschen auf Sparkonten und Festgeldern angelegt ist. Es ist besorgniserregend, dass es Sparkassen, Volksbanken und Kreditinstituten bisher nicht gelungen ist, den Kundinnen und Kunden langfristig ertragreichere Alternativen anzubieten.
Für uns ist es gut, dass mehr und mehr Menschen zu unabhängigen Beratern, wie GELDPILOT24, kommen, um dort Alternativen für Sparkonten kennenzulernen, die zu ihrem Bedarf passen. Bei uns gehört darüber hinaus auch dazu ein gutes ganzheitliches Verständnis von den Kundinnen und Kunden zu erreichen. Das führt häufig dazu, dass wir feststellen, dass diese bei der Vermögensanlage eben auch nachhaltige Anlagekriterien berücksichtigt haben wollen. Gerade dieser Punkt wird leider immer noch von vielen Wettbewerbern stiefmütterlich behandelt.
Manuela Diehl:Sollten konservative Anleger deshalb den Schritt an die Börse wagen?
Felix Schnella: Die Börse hat bei uns in Deutschland einen schlechten Ruf. Die Kurse schwanken, man kann alles verlieren und viele erinnern sich noch an das Debakel der Telekom in den ersten Jahren zurück. Wäre man der Telekom allerdings treu geblieben, hätte man durch Kursgewinne und Dividendenzahlungen inzwischen eine jährliche Rendite von knapp 3,5% erzielt. Dabei ist die Entwicklung Telekom im Vergleich noch schwach.
Langfristig sind die Aktien deutlich ertragreicher als alternative Anlageprodukte. Und das Risiko von Verlusten durch Kursschwankungen nimmt ab, je länger das Investment dauert. Seit 1970 gab es keinen Zeitraum über 15 Jahre, in denen am Aktienmarktverluste eingefahren wurden. Im Durchschnitt betrug die Rendite dabei über 7%. Wir empfehlen auch konservativen Anlegern deswegen, zumindest einen Teil des Vermögens an der Börse zu investieren. Die optimale Struktur für das Vermögen lässt sich dabei in einem Beratungsgespräch mit einem Finanzexperten finden. Natürlich stehen die Geldpiloten hier auch gerne zur Verfügung. Besonders attraktiv gestaltet sich unser Angebot, weil wir unsere Kunden sowohl persönlich betreuen, aber ihm auch einen vollen Durchblick über seine Finanzen über digitale Medien ermöglichen. So kennt er rund um die Uhr seine aktuelle Situation, wenn er möchte.
Manuela Diehl: Wie unterscheiden sich die Strategien der EZB und der US-Nationalbank Federal Reserve? Welche agiert besser im Kampf gegen einen Kaufkraftverlust und Inflation?
Felix Schnella: Aus meiner Sicht versuchen beide Zentralbanken das Beste für ihren Verantwortungsbereich zu erreichen. Wichtig ist dabei, dass bei der FED auch der Aktienmarkt traditionell stärker im Blick ist. Das liegt daran, dass in den Vereinigten Staaten Altersvorsorge und Vermögensaufbau mit Aktien und Investmentfonds eine größere Rolle spielt. Die EZB muss bei ihren Entscheidungen natürlich die häufig unterschiedlichen Entwicklungen in den Regionen Europas berücksichtigen. Insofern finde ich es schwierig, hier einen Gewinner zu küren.
Manuela Diehl: Wie lange kann man noch mit Minuszinsen rechnen, obwohl die Banken hohe Gewinne in den Bilanzen ausweisen und die Kunden eigentlich am Unternehmenserfolg beteiligen könnten?
Felix Schnella: Die Banken leiden weiterhin darunter, dass das traditionelle Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert. In der Vergangenheit haben Sie von der Zinsmarge, als dem Unterschied der Kreditzinsen zu den Zinsen für Spareinlagen und Festgeldern gelebt. Diese Zinsmarge ist aufgrund des sehr niedrigen Zinsniveaus aber immer weiter gesunken. Die Herausforderungen durch Digitalisierung und eventuell kommende Kreditausfälle in schlechteren Zeiten bergen in der Zukunft teilweise sehr hohe Kosten. Die negativen Zinsen sind aber eine Reaktion auf das aktuelle Marktumfeld. Solange das allgemeine Zinsniveau so niedrig ist, wie im Moment, wird sich auch an der Zinssituation der Banken nichts ändern. Wir empfehlen Kundinnen und Kunden selber aktiv zu werden und sich nach Alternativen umschauen, wenn sie von ihren Hausbanken keine adäquate Beratung erhalten. Unabhängige Berater bieten hier eine gute Alternative, damit das eigene Vermögen in Zukunft intelligenter angelegt wird.
Das Interview wurde im Original auf der Seite von Businesstalk am Kudamm veröffentlicht. Hier geht es direkt zum Artikel: https://www.businesstalk-kudamm.com/finanzen-versicherungen/felix-schnella-sparer-erleiden-einen-sehr-hohen-kaufkraftverlust/
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