Gibt es deinen Neobroker bald nicht mehr?
Was die Entscheidung der EU für dich bedeutet!
28.07.2023Egal ob du deine Altersvorsorge aufbessern, Vermögen aufbauen oder nur mal in das Thema Aktien, Fonds und Investments im allgemeinen hineinschnuppern möchtest: Die Auswahl des richtigen Brokers ist durchaus ratsam.
Bei Personen zwischen 18 und 35 Jahren sind die sogenannten Neobroker hierfür durchaus beliebt. Diese werben mit niedrigen Einstiegsschwellen und vermeintlich günstigen Gebühren für die Anlegerinnen und Anleger.
Doch die Europäische Union könnte dem Geschäftsmodell der Neobroker jetzt einen Strich durch die Rechnung machen. Wie genau sieht das aus und warum macht die EU, das fragst du dich sicherlich. Hauptgrund ist, dass die Neobroker wie z.B. Trade Republic oder Scalable Capital davon profitieren, dass sie Kunden an bestimmte Börsenbetreiber vermitteln. Für diese Vermittlung werden die Broker bezahlt. Dieses Geschäftsmodell nennt sich „Payment for Orderflow“. Und hierin hat die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) einen Interessenkonflikt bemängelt. Der Vorwurf: Dieses Modell motiviere Broker dazu den Kunden nicht die günstigste Börse / den günstigsten Handelsplatz anzubieten sondern diejenige, für welche sie Geld bekommen. Ziel des Verbotes von „Payment for Orderflow“ soll sein, dass Anleger der Zugang zu mehr Märkten ermöglicht und der Preisvergleich leichter wird.
Zahlen, Daten und Fakten - Ein Beispiel:
Du möchtest 1.000 Aktien von “Beispielunternehmen A” kaufen.
Bei einem Neobroker bekommst du die Aktie für 1,00€ / Stück. Ergibt 1000,00€.
Hinzu kommen noch die Gebühren des Neobrokers von 1,00€
Bedeutet die Transaktion kostet dich in Summe 1.001€!
Bei einer Direktbank bekommst du die Aktie für 0,98€ / Stück. Ergibt somit 980€.
Hinzu kommen auch hier noch die Gebühren: 4,95€ in diesem Fall.
Bedeutet diese Transaktion kostet dich in Summe 984,95€
Es entsteht somit eine Differenz von 16,05€!
Das Verbot des „Payment for Orderflow“ muss in Deutschland bis zum 30.06.2026 umgesetzt werden. Welche Änderungen die Neobroker dann genau an ihren Gebühren umsetzen, bleibt abzuwarten.
Eigene Meinung des Autors:
Unabhängig davon bei welchem Broker du aktuell bist, freut es mich, dass du Interesse hast Eigenverantwortung für dein Geld und deine Investments zu übernehmen.
Solltest du dein Depot bei einem der Neobroker haben musst du aktuell keine Sorge haben, da sich die Änderung erst in 3 Jahren auswirken KANN, nicht muss.
Viel wichtiger als kleine Kaufkurs- Unterschiede ist die Frage in was du investierst und wie deine Strategie dazu aussieht. Solltest du aktuell deine Anlageentscheidungen ohne Strategie (sowohl für den Kauf als auch Verkauf) treffen, dann rate ich dir dazu eine unverbindliche Risikoprofilierung bei GELDPILOT24 zu machen. Danach bekommst du Vorschläge, die alle deine Wünsche berücksichtigen.